Der Streik der Hollywood-Schauspieler, angeführt von SAG-AFTRA, zieht sich nun schon seit 100 Tagen hin. Diese Arbeitsniederlegung, eine der längsten in der Geschichte Hollywoods, hat nicht nur die Film- und Fernsehproduktionen massiv gestört, sondern auch Tausende von Crewmitgliedern beschäftigungslos gemacht. Die finanziellen Schwierigkeiten für die Akteure verschärfen sich, während die Hoffnung auf eine positive Einigung mit den Studios weiterhin besteht. Der Kern des Disputs liegt in den Unstimmigkeiten über Streaming-Einnahmen und die Verwendung künstlicher Intelligenz in Produktionen.
Zu den finanziellen Härten äußerte sich die Schauspielerin Vincenza Blank, die betonte, außergewöhnliche Maßnahmen ergriffen zu haben, um ihre Ausgaben decken zu können. Die Streikenden sprechen trotz dieser Herausforderungen weiterhin über die Bedeutung ihres Kampfes. Ihr Ziel: eine gerechte Vereinbarung erreichen, die den enormen Lebenshaltungskosten in Städten wie Los Angeles gerecht wird.
Netflix CEO Ted Sarandos gibt sich optimistisch
Der Streaming-Gigant ist ein zentraler Akteur in diesem Konflikt und zog sich zunächst von den Verhandlungen mit SAG-AFTRA zurück. Dennoch äußert CEO Ted Sarandos Optimismus hinsichtlich einer möglichen Einigung und betont seine Hoffnung auf eine Lösung. Sarandos erkennt die weitreichenden Folgen des Streiks an, der die Stabilität des Wohnraums beeinträchtigt und Familien sowie Gemeinschaften Milliarden von Dollar gekostet hat. Dabei betonte er, wie wichtig es sei, die Betroffenen der Streiks zu unterstützen und forderte eine moderne Vereinbarung, die das Wohlergehen aller sicherstellt.
Die Streikenden haben die Unterstützung von A-Liste-Schauspielern wie George Clooney, der vorschlug, 150 Millionen Dollar über drei Jahre in die SAG-AFTRA-Gewerkschaft einzubringen. Diese Solidaritätsbekundung verstärkt das Ansehen des Streiks und unterstreicht die Bedeutung der B- und C-Liste-Schauspieler in der Industrie, so der Fernsehregisseur Richard Speight.
Positive Entwicklungen bei Netflix
Während der Streik andauert, zeigt Netflix signifikante wirtschaftliche Tendenzen. Zum 18. Oktober 2023 berichtete das Unternehmen über eine Abschaffung des günstigen Basis-Abonnements für Neukunden in Deutschland – ein Schritt, der die Einnahmen erhöhen soll. Dies folgt auf erfolgreiche Maßnahmen gegen das Teilen von Konten, die Netflix einen erheblichen Kundenzuwachs beschert haben. Die Abschaffung des Basis-Abos tritt heute, am 23. Oktober 2023, in Kraft.
Die Nutzer stehen nun vor der Wahl, entweder für ein eigenes Konto zu bezahlen oder als Zusatzmitglied für monatlich 4,99 Euro hinzugefügt zu werden. Angesichts früherer Schätzungen, dass rund 100 Millionen Nutzer Passwörter aus anderen Haushalten verwenden, setzt Netflix darauf, dass viele lieber für ein eigenes Netflix-Konto zahlen, als auf den Dienst zu verzichten.
Netflix’ rigoroses Vorgehen gegen das Teilen von Konten und die Einführung von werbefinanzierten Abos zeigen Wirkung:
Das Unternehmen meldete einen Umsatzanstieg von acht Prozent auf 8,54 Milliarden Dollar und einen Gewinnanstieg von etwa 20 Prozent auf 1,68 Milliarden Dollar. Diese positive Finanzentwicklung führte zu einem vorbörslichen Aktienanstieg am Donnerstag von rund 13 Prozent.
Im zweiten Quartal 2023 gewann Netflix insgesamt 5,9 Millionen Kunden hinzu.
Vom zweiten auf das dritte Quartal kamen weitere 8,75 Millionen bezahlte Streaming-Abos bei insgesamt 247 Millionen zahlenden Abonnenten hinzu.
Im dritten Quartal stiegen die geschalteten Anzeigen um 70 Prozent gegenüber dem vorherigen Quartal, wobei etwa 30 Prozent Neuanmeldungen von Werbekunden ausgingen.
Diese Entwicklungen bei Netflix fallen in eine Zeit erheblichen Wirbels in der Unterhaltungsindustrie. Es bleibt abzuwarten, wie der anhaltende Streik die zukünftigen Geschäftsentscheidungen und das Wachstum des Streaming-Giganten beeinflussen wird.